Das kulinarische Phänomen der letzten Jahre – Sushi. Zu seinen Anfängen in Japan von Straßenhändlern angeboten, ist der globale Siegeszug der exquisiten Delikatesse heute nicht mehr aufzuhalten. Was jetzt Massenware ist, erforderte einst nicht nur Kunstfertigkeit, sondern vor allem Zeit. Die industrielle Verfertigung treibt kuriose Blüten: Sushi-am-Stiel in New York, Fast-Sushi in Warschau oder abgepackt beim Imbiss um die Ecke – es entstand ein Lifestyle, der fatale ökologische Konsequenzen hat.
Im Zentrum des Geschehens: der Thunfisch, einer der kostbarsten Fische der Welt. Aber auch die wohl empfindlichste Stelle des Ökosystems Ozean. Wissenschaftler warnen, dass bei der globalen Sushi-Nachfrage die Weltmeere in 35 Jahren leergefischt und als Ökosystem völlig zerstört sein werden. Was steht hinter dem weltumspannenden Hype um die Häppchen aus Fisch und Reis?
Der brisante Dokumentarfilm von Mark Hall stellt der faszinierenden Sushi-Kultur ein ökologisches Desaster gegenüber. Wenn die Ressourcen der Natur und eine 3-Milliarden-Euro-Industrie eklantant auseinanderklaffen, ist Eingreifen gefordert. Während Regierungen von Japan bis USA dem Phänonem tatenlos gegenüberstehen, macht sich Mark Hall auf eine schockierende Reise rund um den Globus. Er besucht die Ikonen des Handwerks in Japan, Polen und den USA, spricht mit Fischern, Wissenschaftlern und Aktivisten. Wie ein einzelner Fisch die Geschicke der Welt zu verändern vermag, erzählt SUSHI – THE GLOBAL CATCH mit erschreckenden Ergebnissen. Ein Film aus dem Wasser, der Zündstoff für weitreichende Diskussionen liefert.
USA 2011 – Regie: Mark Hall – Darsteller: (Mitwirkende) Akira Okazaki, Mamoru Sugiyama, Mike Sutton, Alistair Douglas, Casson Trenor, Hagen Stehr, Tyson Cole – FSK: ohne Altersbeschränkung – Fassung: O.m.U. – Länge: 75 min. – Start: 7.6.2012 (nächste Woche)